Innere Stärke entwickeln

Innere Stärke entwickeln 

Wenn du deine innere Stärke wieder­ent­de­cken willst, musst du dir zunächst bewusst machen, wie dein Geist funk­tio­niert. Um deinen Geist kennen­zu­ler­nen, mache einen Schritt zurück und nimm die Rolle des Beob­ach­ters ein. Als Beob­ach­ter bist du Zeuge deines Geis­tes und seiner Funk­tio­nen. Du kannst deine Gedan­ken und Emotio­nen beob­ach­ten und so leicht lernen, deinen Geist und seine Akti­vi­tä­ten zu erfor­schen. Deshalb soll­test du dich jeder­zeit bemü­hen, dein Bewusst­sein in der Beob­ach­ter­rolle des Geis­tes zu lassen. Solange du das nicht tust, versinkst du in den Akti­vi­tä­ten des Geis­tes, iden­ti­fi­zierst dich mit deinen Gedan­ken, deinen Gefüh­len und deiner Wahrnehmung.

Immer wenn du die Beob­ach­ter­rolle einge­nom­men hast, dann wirst du fest­stel­len, dass du nicht deine Gedan­ken und Emotio­nen bist, sondern sie ledig­lich hast. Und was du hast, kannst zu verän­dern oder loslassen.

Leider ist es häufig so, dass du dir nicht bewusst bist, welche Gedan­ken dich gerade beschäf­ti­gen und welche nega­ti­ven Emotio­nen sie in dir auslö­sen. Sie laufen auto­ma­tisch in dir ab und du wirst von deinem Auto­pi­lo­ten gesteu­ert. Du bist dir dann deiner Beob­ach­ter­rolle nicht gewahr und bist als Bewer­ter und Urtei­len­der deiner Welt unter­wegs. Deine Gedan­ken drehen sich dann meis­tens und teil­weise unent­wegt um die schlech­ten und schwie­ri­gen Dinge in deinem Leben. Du befin­dest dich fort­lau­fend in inne­ren Filmen, die sich um Ereig­nisse in der Vergan­gen­heit drehen, weil dort etwas schief­ge­lau­fen ist. Etwas ist nicht so einge­tre­ten, wie du es erwar­tet hast. Oder in dir läuft ein inne­rer Film um ein zukünf­ti­ges Ereig­nis ab, das dir Angst macht und wovor du dich fürch­test. Wenn solche Gedan­ken deinen Geist beschäf­ti­gen, dann fühlst du dich selten wirk­lich wohl und hast auch nicht das Gefühl, dass du mit einer dir eige­nen unglaub­li­chen Kraft und inne­ren Stärke ausge­stat­tet bist. 

Aber woher kommt deine innere Stärke? Die innere Stärke besteht aus posi­ti­ven Gemüts­ver­fas­sun­gen. Es ist ein Vorrat an inne­ren Ressour­cen, mit denen du deine schwie­ri­gen Lebens­si­tua­tio­nen meis­tern kannst. Dieser Vorrat ist dir ange­bo­ren und du kannst unend­lich aus ihm schöp­fen. Deine innere Stärke kann sich dir als Zufrie­den­heit, Gelas­sen­heit, Mut, Fürsorge, Talente, Tole­ranz, Opti­mis­mus, Selbst­wert­ge­fühl, Entspan­nung, Vita­li­tät, Leich­tig­keit, usw. zeigen.

Nun hole dir wieder in Erin­ne­rung, dass du in der Acht­sam­keit deine ganze Aufmerk­sam­keit auf den jetzi­gen Moment rich­test, bzw. auf die Anein­an­der­rei­hung mehre­rer jetzi­ger Momente. Wenn du dies tust, dann können nicht gleich­zei­tig Gedan­ken an Vergan­ge­nes oder Zukünf­ti­ges exis­tie­ren, auch keine nega­ti­ven Gefühle, die an dem vergan­ge­nen oder noch nicht einge­tre­te­nen Ereig­nis hängen. Wenn du mit deinen Gedan­ken in der Gegen­wart bist, hast du die Beob­ach­ter­rolle einge­nom­men. In der Rolle des Beob­ach­ters kannst du nega­tive Gedan­ken loslas­sen, bzw. sie mit Posi­ti­ven über­schrei­ben. Dadurch befreist du dich von den Belas­tun­gen und Blocka­den deiner inne­ren Filme und nega­ti­ven Emotio­nen. Und das ist der sprin­gende Punkt! Ohne Blocka­den hast du wieder einen freien Zugang zu dem, was dir von Natur aus gege­ben ist, zu deiner eige­nen Kraft und inne­ren Stärke.

Hier kommt eine Übung für dich!

Nimm ein Ereig­nis aus deiner Vergan­gen­heit oder ein Zukünf­ti­ges, das du mit einem nega­ti­ven Gefühl verbin­dest. Bewerte es auf einer Skala von 1 (nicht schlimm) bis 10 (schlim­mer geht es nicht). Nimm bitte am Anfang ein Ereig­nis, das auf der Skala im Mittel­feld liegt.

Verge­gen­wär­tige dir nun eine posi­tive Erfah­rung. Es kann ein vergan­ge­nes Ereig­nis sein. Oder es kann sich um ein Zukünf­ti­ges oder Fikti­ves handeln, das du dir vor deinem inne­ren Auge ausmalst. Es kann ein physi­sches Vergnü­gen sein, ein vergan­ge­nes Erfolgs­er­leb­nis, eine zwischen­mensch­li­che Erfah­rung oder etwas wofür du dank­bar bist. Du soll­test nur darauf achten, dass du bei dem Ereig­nis einen emotio­na­len „Gewinn“ erzielst. 

Jetzt reichere das posi­tive Gefühl aus diesem Ereig­nis an. Öffne dich dem Gefühl und bleibe 10 Sekun­den oder länger dabei. Male dir das posi­tive Ereig­nis vor deinem inne­ren Auge aus und lass den emotio­na­len Gewinn größer und größer werden. Inten­si­viere dabei das Gefühl, viel­leicht ist es dein Selbst­wert, dein Mut oder deine Leich­tig­keit. Lass es in dein Bewusst­sein drin­gen, genieße und wenn möglich inten­si­viere es noch mehr. Bleibe dabei, so lange du möch­test. Denke dann darüber nach, was die posi­tive Erfah­rung für dich bedeutet.

Jetzt nimm das gute Gefühl in dich auf. Verin­ner­li­che das Gefühl und lass es mit dem Ereig­nis verschmel­zen. Visua­li­siere das Ereig­nis und lass das Gefühl dein Bewusst­sein, deinen physi­schen Körper, deinen fein­stoff­li­chen Körper voll und ganz durch­drin­gen. Stell dir vor, wie das Gefühl tief in deine Zellen bis in die DNA einsi­ckert. Du kannst es unter­stüt­zen, indem du dir vorstellst, dass das Gefühl als deine Atem­luft in dich eindringt und sich in deinem ganzen Körper verteilt. Oder du stellst dir vor, dass das Gefühl als golde­nes Licht über deinen gesam­ten Körper durch deine Haut­po­ren in dich eindringt und sich bis tief in deine Zellen verteilt.

Um das Gefühl noch weiter in dir zu veran­kern, stell dir vor, dass du dein gutes Gefühl an jemand ande­ren weiter­gibst. Das kann ein naher Verwand­ter, ein Freund oder einfach eine Person sein, von der du weißt, dass sie das gute Gefühl jetzt auch sehr gut gebrau­chen kann. Stell dir die Person vor deinem inne­ren Auge vor, wie es ihr mit dem guten Gefühl geht, wie sie sich fühlt und welche Heraus­for­de­run­gen sie mit dem Gefühl der inne­ren Stärke meis­tern wird. Verbinde dich jetzt mit der Person und nimm wahr, wie gut sie sich fühlt und wie gut es euch beiden geht.

Abschlie­ßend mach dir bewusst, dass es zu deinem guten Gefühl eine nega­tive Entspre­chung gibt. Das Nega­tive ist dein ursprüng­li­ches Gefühl aus deinem ursprüng­li­chen Ereig­nis. Nimm dieses ledig­lich zur Kennt­nis und lasse es im Hinter­grund deines Bewusst­seins. Bleibe mit deiner Aufmerk­sam­keit bei der posi­ti­ven Erfah­rung und veran­kere das ursprüng­li­che nega­tive Ereig­nis mit deinem guten Gefühl der inne­ren Stärke, das du gewählt hast. Setze nun das Kommando, dass wenn immer das nega­tive Gefühl hervor­tritt, du es als Beob­ach­ter neutral wahr­nimmst und es durch das posi­tive Gefühl ersetzt.

Gehe jetzt noch einmal zu deinem ursprüng­li­chen Ereig­nis und bewerte das nega­tive Gefühl auf der Skala von 1 bis 10. Ich bin der festen Über­zeu­gung, dass du bereits jetzt schon zu deiner inne­ren Stärke gefun­den hast und zu einem gerin­ge­ren Ergeb­nis auf deiner Skala kommst. Herz­li­chen Glückwunsch!

Die acht­same Schau nach innen hat dich zu deiner inne­ren Stärke geführt Look!nside